Seit nun 3 Monaten trainiert, studiert und lebt die Sensler Ringerin Eveline Lötscher im Schwedischen Klippan. In den nächsten 3 Jahren will die zielstrebige Ringerin dort am Ringergymnasium ihrem Ziel näher kommen. Olympia!
Dass junge Leute heutzutage auf Reisen gehen, etabliert sich schon fast zum Standard. Wenn ehrgeizige Ziele verfolgt werden, reicht Standard jedoch nie aus. So entschied sich die erst 16 jährige Eveline Lötscher, welche im Sommer die obligatorische Schulzeit abschloss, im Anschluss gleich nach Schweden auszuwandern und dort die Maturität zu absolvieren. Hauptgrund hierzu ist, sich in die professionellen Strukturen des Ringergymnasiums in Klippan integrieren zu können. „In Klippan ist die Konkurrenz grösser und wir können achtmal pro Woche trainieren. Drei Mal morgens um 7.00, bevor wir in den Unterricht gehen. Fünf Mal abends nach dem Unterricht, “ schwärmt Eveline.
Und das Ringergymnasium in Klippan hat es in sich. Mit Jenny Fransson und Sofia Mattson gewannen Schwedische Ringerinnen erstmals olympische Medaillen. Und eben diese trainieren in Klippan, auf denselben Ringermatten wie Eveline Lötscher.
Während den ersten drei Monaten in Schweden startete die Senslerin an zwei Wettkämpfen. In Helsingborg startete sie bis 60kg. Im internationalen Feld gewann Eveline zwei von drei Kämpfen, was sie in den Kampf um Bronze brachte. Dort liess Eveline nichts anbrennen und schulterte Anne Kathrin Roick von der Sportschule Frankfurt, was ihr die Bronzemedaille einbrachte.
Am grössten europäischem Ringerturnier vom 5/6. November in Västerås startete Eveline erstmals bis 65kg. Im ersten Kampf traf sie auf Tindra Sjöberg, ihrer Klubkollegin aus Klippan. „Im Training ziehe ich gegen Tindra zurzeit jeweils klar den kürzeren,“ so Eveline noch vor dem Turnier. In Västerås sollte es nicht so klar enden. Eveline unterlag zwar, jedoch nur mit 6 zu 7 Punkten. Im zweiten Kampf gewinnt Eveline gegen Nanny Jönnson mit technischer Überlegenheit, was sie in den Kampf um Bronze bringt. Auch hier beweist Eveline ihre Fortschritte und gewinnt gegen Emelie Silverin ebenso durch technische Überlegenheit. Herzliche Gratulation!
Warum Schweden
Das Frauenringen ist vor allem in Japan, den USA und Schweden professionell etabliert. Japan kam nicht unbedingt in Frage. Die USA wäre eventuell ein Thema gewesen. Doch da die Mutter von Eveline bereits selbst ein Jahr in Schweden gelebt hat und auch Eveline aufgrund der Kontakte ein paar Brocken Schwedisch konnte, schien Klippan die richtige Gelegenheit. Der Sensler Aktivtrainer und Physis Trainer der Schweizer Nationalkaderringer Christoph Feyer machte Eveline auf diese Möglichkeit aufmerksam. "Als ich das erste Mal von der Möglichkeit hörte, gaben mir die Beteiligten natürlich Bedenkzeit. Diese brauchte ich jedoch nicht und war sofort überzeugt, diesen Weg einschlagen zu wollen, " so Eveline. So startete Eveline 2015 am Ladys Open Turnier in Klippan und blieb anschliessend für eine Woche vor Ort, um die Leute kennenzulernen. Und auch, damit die Leute Eveline kennenlernen konnten. Es schien zu harmonieren und das Projekt wurde zum Starten vorbereitet.
Erstmalig in der Schweiz
Dass eine junge Ringerin oder Ringer dermassen konsequent auf professionelle Strukturen im Ausland setzt, ist erstmalig im Schweizer Ringsport. Viele Ringer verbringen zwar regelmässig mehrere Monate im Ausland in Trainigslagern oder waren für ein Jahr an einem College in den USA. Den Weg jedoch ohne definiertes Ende einzuschlagen und Ausbildung, Leben und Sport konsequent zu vereinbaren, dies ist bisher einmalig für die Schweizer Ringerwelt.
Wer Eveline Lötscher weiter auf Ihrer Mission folgen will, findet ihren Blog auf https://www.rssense.ch/eveline-lötscher/
oder direkt unter:
http://eveline0015.tumblr.com/
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