1x Gold, 2x Silber, 1x Bronze: So lautet die Erfolgsbilanz nach den Schweizer Meisterschaften vom Samstag in Willisau. Die Frauen der Ringerstaffel Sense konnten einmal mehr unter Beweis stellen, dass sie im Schweizer Frauenringen das Mass der Dinge sind. Svenja Jungo sorgte dabei mit ihrer Goldmedaille für das Highlight auf dem Ergebnisblatt. Besonderes Augenmerkt wurde jedoch auch auf das Comeback aus der Mutter-Pause von Nadine Pietschmann gelegt, die ihre ganze Routine ausspielte und sich mit der Silbermedaille belohnte.
Svenja ungefährdet zu Gold
Der Kampftag für Svenja begann mit einem Freilos und damit mit einer recht langen Wartezeit bis zum ersten Einsatz. Als sie dann endlich auf die Matte durfte, folgte jedoch nicht der erwartete Einsatz, sondern ein Sieg durch Aufgabe der Gegnerin. Erst in der dritten Runde musste Svenja sich sportlich beweisen, was sie dann jedoch auch mit Bravour tat. Gegen ihre Langzeit-Konkurrentin Annatina Lippuner setzte sie sich zunächst mit 4:0 ab und entschied den Kampf dann vorzeitig per Schultersieg für sich. Auch wenn Svenja einige Möglichkeiten genommen wurden, ihre Top-Form unter Beweis zu stellen, geht der Schweizermeister-Titel mehr als verdient an sie.
Das Comeback des Tages
Wie zuvor schon berichtet, trat auch Nadine Pietschmann nach ihrer Mutter-Pause wieder an. Zusammen mit Larissa Feyer traf sie in der Gewichtsklasse bis 53kg noch auf zwei weitere Gegnerinnen, die aus Deutschland angereist waren (Chiara Hirt lief dabei jedoch ausser Konkurrenz, da sie als einzige Teilnehmerin nur in der Gewichtsklasse bis 48kg eingeteilt wurde). Gleich das erste Duell sollte die beiden Sensler Frauen zusammen auf die Matte führen. Die Routine von Nadine setzte sich dabei gegen die jugendliche Leichtigkeit von Larissa durch. Das Ergebnis lautet 10:0 und damit Sieg durch technische Überlegenheit aus Sicht von Nadine. Das gleiche Resultat errang sie auch im zweiten Kampf gegen Chiara Hirt, die aus Deutschland angereist war. Larissa bekam es in ihrem zweiten Duell mit Eva Sauer vom Vfk Schifferstadt zu tun, die ihr nach einem umkämpften Duell die zweite Niederlage zufügte. Bei 0:2 Rückstand konnte Larissa die Schulterniederlage nicht verhindern. Dank dem nordischen System war Larissa jedoch noch ein dritter Kampf vergönnt. Gegen Chiara Hirt fand sie jedoch auch keine Mittel und musste daher erneut eine Niederlage durch Technische Unterlegenheit hinnehmen.
Alles fokussierte sich damit um die Entscheidung um Gold, im Kampf zwischen Nadine und Eva Sauer. In einem packenden Duell, das auch zahlreiche Zuschauer an die Matte lockte, prallten die jahrelange Erfahrung von Nadine auf die gut trainierte und hoch motivierte Eva Sauer, die sich den Titel nach der langen Anreise aus Deutschland nicht mehr nehmen lassen wollte. Über die vollen sechs Minuten zog sich der Kampf bis zum zwischenzeitlichen Rückstand von 2:8 aus Sicht von Nadine, die besonders in der zweiten Kampfhälfte alle Kräfte mobilisierte und ein wahres Angriffs-Feuerwerk abfeuerte, aber keinen ihrer Versuche zu Ende bringen konnte. Wenige Sekunden vor Schluss konnte ihre Kontrahentin, die ihre Kräfte über weite Strecken des Kampfes geschickt geschont hatte, noch den Schultersieg erringen. Die Silbermedaille, die damit für Nadine feststand, ist dennoch aller Ehren wert. Das Publikum, die Coaches und der gesamte Sensler Anhang ist sich einig, dass ihr Comeback mehr als geglückt ist.
Da Chiara Hirth ausser Konkurrenz lief, konnte sich Larissa am Ende trotz ihrer Niederlagen die Bronze-Medaille umhängen lassen. Gemessen an ihrer kämpferischen Leistung ebenfalls mehr als verdient.
Gegensätzliche Verläufe bei den Lötscher-Schwestern
Im Gewicht bis 58kg trafen die beiden Lötscher-Schwestern Eveline und Julia direkt aufeinander. Zusammen mit fünf weiteren Ringerinnen, stellten sie sich dem Duell um den nationalen Titel. Auch hier lautete gleich die erste Begegnung: RS Sense gegen RS Sense. Eveline setzte sich gegen ihre Schwester dabei klar mit 10:0 durch technische Überlegenheit durch. Für Julia war dies der Auftakt zu einer leider erfolglosen Teilnahme bei diesen Schweizer Meisterschaften. Ihre tolle Leistung in ihrem zweiten Duell gegen die erfahrene Franziska Wittenwiler, wurde am Ende leider nicht belohnt. Zwar war Julia knapp am Sieg und auch die Punkteniederlage von nur 6:8 zeigt, wie knapp umkämpft dieses Duell war. Doch leider war der Wettkampf mit der zweiten Niederlage für sie bereits beendet.
Eveline errang in ihrer zweiten Runde ihren zweiten Sieg. Mit einem fulminanten Schultersieg gegen Noemi Lerma sicherte sie sich den Finaleinzug. Ihre Gegnerin dort: Die sehr stark einzuschätzende Natalie Rieser vom RRTV Weinfelden. Es folgte erneut ein Highlight für das mitgereiste Publikum und ein umkämpftes Duell um den Meistertitel. Die Niederlage von 4:6 nach Punkten steht am Ende eines kräfteraubenden Duells in dem Eveline mehrfach beeindruckendes Durchhaltevermögen bewies, es aber leider nicht schaffte ihre Angriffe gezielt zum Ende zu führen. Eine gute Gelegenheit die entscheidenden zwei Punkte noch zu machen etwa 10 Sekunden vor Schluss, konnte sie leider nicht nutzen. Mehr als verdient damit die respektable Silbermedaille.
Damit stand des gute Mannschaftsergebnis der Sensler Frauen fest.
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