Mit dem 20:19-Erfolg über die RR Brunnen geht der dritte Sieg in Serie für die RS Sense in die Ergebnisbücher ein. Die Vorrunde der WINFORCE Challenge League endet für die Equipe aus Schmitten damit sensationell als ungeschlagener Tabellenführer. Zum dritten Mal trennen sich in dieser Saison Teams der RS Sense und der RR Brunnen mit nur einem Punkt unterschied. Dreimal triumphierten knapp die Sensler.
Aus Sicht der Brunner kann man in Anbetracht dieser Resultate aus der WINFORCE League, in der die beiden zweiten Mannschaften der Vereine antreten, und dem heutigen Resultat in der WINFORCE Challenge League, von einem echten "Sense-Fluch" sprechen. In der ersten Kampfhälfte sah es jedoch zunächst nicht danach aus, dass es am Ende so knapp werden würde.
Ausgeglichener Auftakt
Den Auftakt machte wie in den beiden Matches zuvor Ronan Feyer im Gewicht bis 57kg Freistil. Sein Gegner Sayed Jamshidi kämpfte beherzt und versuchte ebenfalls zu Punktegewinnen zu kommen. Allerdings spielte Ronan seine Qualität gekonnt aus und entschied den Kampf beim Endergebnis von 16:1 Punkten vorzeitig durch technische Überlegenheit für sich. Es folgte das Duell bis 130kg im griechisch-römischen Stil, das Pascal Sperisen gegen den Brunner Ruedi Appert bestritt. Wie im ersten Duell zuvor waren die Kräfteverhältnisse schnell geklärt. Dieses Mal jedoch zu Gunsten der Brunner. Auch wenn Pascal engagiert versuchte einen Zugang zu seinem Gegner zu finden, blieben ihm eigene Punkte verwehrt. Der Sieg des Brunners durch technische Überlegenheit war nicht abzuwenden. Die nächste Aufgabe stand für Routinier Pascal Jungo an, der anschliessend im Gewicht bis 61kg (ebenfalls griechisch-römisch) auf die Matte trat. In einem ausgeglichenen Duell über die volle Distanz konnte er stets die Oberhand behalten und einen souveränen 7:3 Punktesieg gegen Sulayman Quraishi einfahren. Damit stand ein zwischenzeitliches 6:6 nach Mannschaftspunkten auf der Anzeigentafel, bevor die letzten beiden Begegnungen vor der Halbzeit zwei faustdicke Überraschungen für die ca. 100 Zuschauer bereithalten sollten.
Zwei sensationelle Schultersiege vor der Halbzeit
Vom Speaker wurde Michael Nydegger völlig korrekt als eidgenössischer Kranzschwinger angekündigt, was seinen Gegner im Gewicht bis 97kg Freistil scheinbar keineswegs beeindruckte. Alexander Büeler legte energisch los und konnte die erste Zweierwertung für sich verbuchen. In einer längeren Phase des Abtastens und einiger Angriffsversuche auf beiden Seiten konnten keine weiteren Punktegewinne verzeichnet werden. Doch dann kam der Moment für Michael Nydegger: In einem unglaublichen Reflex konterte er den Angriff seinen Gegners mit einem Griff, der stark an den für Schwinger wohl bekannten Brienzer erinnerte und beförderte den überraschten Büeler so aus dem Stand auf den Rücken. Eine klare Viererwertung. Doch damit nicht genug: Nydegger fixierte seinen Gegner am Boden und fuhr somit den ersten Schultersieg des Abends ein. Wohltuende 4:0 Mannschaftspunkte auf dem Konto der Sensler.
Im letzten Duell vor der Pause stand bis 65kg im Freistil eine mit Spannung erwartete Spitzenbegegnung auf dem Programm. Jan Faller traf auf die Nationalkaderhoffnung Maithem Abd al Sada. Der Brunner machte schnell klar, dass es keine leichte Aufgabe werden würde gegen ihn zu bestehen. Doch auch Jan zog seine Angriffe selbstbewusst durch und konnte seine Beweglichkeit hervorragend nutzen, um sich aus der ein oder anderen gefährlichen Situation zu befreien. Beim zwischenzeitlichen 6:6 Punktestand dann der vorläufige Moment des Abends: Abd al Sada liess sich bei einem eigenen Angriff von Faller überraschen. Der Sensler liess sich die Chance nicht nehmen und fixierte den Brunner im "Päckli" auf dem Rücken. Der zweite Schultersieg liess in der Sensler Ecke alle Dämme brechen.
Trotzdem war allen klar, dass die zwischenzeitliche 14:6 Führung nach Mannschaftspunkten eine gefährliche Scheinsicherheit darstellte und weiterhin volle Konzentration gefragt war, um diesen erneuten Erfolg tatsächlich wahr zu machen.
Starke Brunner in der zweiten Hälfte
Bereits Matthias Käser, der nach der Pause die zweite Hälfte im Gewicht bis 86kg im griechisch-römischen Stil eröffnete, bekam zu spüren, dass der Mannschaftssieg noch lange nicht in trockenen Tüchern war. In einer heiss umkämpften Partie musste er sich gegen Nationalkaderathlet Christian Zemp am Ende ohne eigenen Punktgewinn durch technische Unterlegenheit geschlagen geben. Brunnen rückte heran. Jonas Schwaller zeigte erneut eine herausragende Leistung! Gegen den starken Abd al Sada Morteda lieferte er eine blitzsaubere Leistung ab und konnte zahlreiche Punktegewinne für sich verzeichnen. Der Sieg wäre verdient gewesen, doch am Ende musste er die Punkteniederlage gegen den starken Brunner akzeptieren. Der Vorsprung aus der ersten Hälfte von 8 Punkten war damit bereits auf zwei Punkte zusammengeschrumpft (13:15). Spätestens jetzt war klar, dass es unter Umständen eine ganz knappe Entscheidung geben würde.
Benno Jungo legte in seinem Duell gegen Felix Zemp den Grundstein für den erfolgreichen Schlusssprint. Ein hart erarbeiteter Sieg durch technische Überlegenheit ohne eigenen Punktverlust brachte weitere 4:0 Mannschaftspunkte auf das Konto der Sensler. Beim Stand von 13:19 stand damit fest, dass den Senslern ein weiterer Mannschaftspunkt reichen würde, um das Duell gegen die RR Brunnen für sich zu entscheiden. Die erste Chance diesen Punkt einzufahren erhielt David Schneuwly im Kampf gegen Sämi Fuchs im Gewicht bis 74kg Freistil. Und er nutzte sie! Auch wenn er den Kampf gegen den stark ringenden Fuchs mit 12:2 Punkten verlor, reichte diese 1:3-Wertung aus, um den Sensler Mannschaftserfolg klar zu machen. Das letzte Duell sorgte im Anschluss nur noch dafür, dass das Ergebnis so knapp ausfiel. Der am vergangenen Wochenende im griechisch-römischen Stil erfolgreiche Qais Mohammadi traf auf den Greco-Spezialisten Thomas von Euw. Dieser liess dem eigentlichen Freistilringer Qais Mohammadi keine Chance und entschied den Kampf durch technische Überlegenheit für sich. Am Sensler Erfolg änderte dies jedoch nichts mehr!
Ein Zwischenfazit, das Stolz und Zuversichtlich macht!
Trainer Andreas Schwaller brachte es nach dem Match auf den Punkt: "Eine sensationelle Mannschaftsleistung!". Nun gilt es diesen tollen Spirit und das Selbstvertrauen aus dieser Hinrunde auch in die nächsten Begegnungen mitzunehmen. Bereits kommende Woche steht zum Rückrundenauftakt der Match gegen den RC Oberriet-Grabs an. Spätestens nach dieser lupenreinen Hinrunde reist die RS Sense nun mindestens als Geheimfavorit in den Kanton St. Gallen. Die Gegner sind gewarnt und um so mehr muss die Equipe aus Schmitten gewappnet sein für die nächsten sportlichen Herausforderungen.
Ein wichtiger Bestandteil dieses Resümees, der in diesen Stunden des Erfolgs unbedingt dazugehört, ist der Blick auf die neue Zusammensetzung der Mannschaft. Was wir vor wenigen Wochen zu Saisonbeginn noch als Neuerung unter dem Stichwort "Generationenwechsel" beobachtet haben, entpuppt sich nun als vielleicht der Erfolgsfaktor für die diesjährige Mannschaft der RS Sense. Die Neuzugänge aus dem eigenen Nachwuchs liefern hervorragende - mitunter sensationelle - Leistungen ab. Es scheint, als ob auch die Routiniers diesen frischen Wind spüren und ihrerseits Bestleistungen abrufen können. Angeführt, eingestellt und motiviert von den Trainern Armin Gugler und Andreas Schwaller. Ein Mannschaftsgefüge, dass den Fans und Beobachtern grosse Freude macht. Um so mehr, da im Moment vom verdienten Erfolg gekrönt. Wir können also mit Vorfreude auf die kommende Rückrunde blicken und uns sicher sein, dass die Mannschaft auch diese schwere sportliche Herausforderung annehmen wird.
Kommentar schreiben