Nach drei Gastspielen stand für die Equipe der Ringerstaffel Sense an diesem Samstag der zweite Heimmatch in der Winforce Challenge League auf dem Programm. Zu Gast: Der NRC Thalheim. Mit dem Selbstbewusstsein aus dem fulminanten Sieg in der Hinrunde im Rücken, präsentierten sich die Sensler erneut siegeswillig und top motiviert. Das Resultat spricht für sich: 25:13!
Anders als vor einer Woche in Oberriet verlief der Auftakt in den Wettkampfabend wieder völlig nach Plan. Ronan Feyer stellte unter Beweis, dass er auch im griechisch-römischen Stil seine Qualitäten hat und bezwang Joel Zimmermann vorzeitig ohne eigenen Punktverlust mit 16:0. Dieses Duell war eines von zwei Revange-Begegnungen an diesem Abend, die bereits in der Hinrunde genau so angesetzt waren. Auch Michael Nydegger, der in der höchsten Gewichtsklasse bis 130kg auf Adrian Wetzstein traf, gönnte dem Publikum keinen Kampf über die volle Dauer von sechs Minuten. Beim Stand von 6:0 zwang er seinen Gegner in die Rückenlage. Eine halbe Minute Kraftanstrengung beider Athleten änderte jedoch nichts mehr am vom Sensler Anhang bereits erhofften Ausgang: Schultersieg und damit weitere vier Mannschaftspunkte auf dem Konto der Sensler. Erst das Generationenduell zwischen Pascal Jungo und Jannis Christ brachte seinen Sieger nach voller Kampfzeit hervor. Erneut wurde ein Sensler Arm Richtung Hallendach gestreckt, nachdem Pascal Jungo in einem zermürbenden Duell 2:1 Wertungspunkte erzielen konnte. Das jede Serie einmal reisst, wurde dann im nächsten Duell von Pascal Sperisen einmal mehr bestätigt. Sein energisches Auftreten und die Angriffsversuche wurden leider nicht belohnt, während sein Gegner Philippe Geyer im Gewicht bis 97kg (Greco) eine Punktewertung nach der anderen erzielen konnte. Am Ende eine 16:0 Niederlage durch technische Überlegenheit des Thalheimers. Auf dem Mannschaftstableau wurde dieser 4-Punkte-Verlust jedoch sofort wieder ausgeglichen. Fuat Arslan musste seinen Sieg nur beim Schiedsrichter "abholen", da Thalheim im Gewicht bis 65kg keinen Ringer aufgestellt hatte.
Nach der Pause trat der junge Altmeister Benno Jungo gegen Marc Kirchhofer auf die Matte. Im Freistil bis 86kg war diese Begegnung geprägt von beiderseitigen Angriffen und starken Defensiv-Aktionen. Erneut mit dem verdienten, besseren Ende für den Sensler. Der 9:3 Punktesieg brachte die Sensler zur zwischenzeitlichen Führung von 17:6 Mannschaftspunkten. Damit war klar, dass mit einem Sieg von Jan Faller im nächsten Duell, der Sensler Sieg bereits besiegelt werden konnte. Der in dieser Saison scheinbar unbezwingbare Jan Faller verwandelte dieses Rechenspielchen mit einem kurzen Angriffsfeuerwerk und einer Serie von Durchdrehern schnell in Realität: 16:0 Sieg durch technische Überlegenheit. Beim Punktestand von 21:6 und noch drei zu ringenden Begegnungen stand damit fest, dass die RS Sense den Wettkampfabend als Sieger beenden würde. Trotzdem galt es in den folgenden Begegnungen die Konzentration hoch zu halten.
Die Erfahrung was selbst bei einem sicher geglaubten Sieg noch geschehen kann, musste Csaba Molnar in seinem Duell gegen Christoph Kirchhofer machen. Bis zur Halbzeit distanzierte er den Ringer aus Thalheim souverän und erkämpfe eine 10:1 Führung. Doch der Thalheimer trat nach der Pause energischer auf als noch zuvor, sicherte sich mit einem Wurf eine verdiente Viererwertung und liess sich daraufhin die Chance nicht nehmen, den Sensler Molnar auf den Rücken zu legen. Die erste Schulterniederlage des Abends für die RS Sense. Danach trat der Sensations-Youngstar der Saison auf die Matte: Jonas Schwaller, der in seinem Debut-Jahr in der ersten Mannschaft bisher immer hervorragende Leistungen abgeliefert hatte, bestätigte auch im Kampf gegen Renato Stahel seine Topform. Ohne eigenen Punktverlust beendete er seinen Kampf sensationell vorzeitig durch 15:0 Wertungspunkte. Im letzten Kampf des Abends trafen David Schneuwly und Felix Gebhard aufeinander. Nebst dem Duell zu Beginn zwischen Ronan Feyer und Joel Zimmermann, die zweite Partie des Abends, die es genau so auch schon in der Hinrunde gab. Während der Sieger in der Hinrunde noch David Schneuwly hiess, wurde zum versöhnlichen Abschluss aus Thalheimer Sicht an diesem Abend die Hand von Felix Gebhard nach oben gestreckt. Die 5:0 Punkteniederlage von David Schneuwly änderte jedoch nichts mehr an der grossen Freude bei den Senslern über den 25:13 Mannschaftssieg.
Schon sehr viel erreicht, aber noch nichts gewonnen...
Kaum war die Partie in Schmitten beendet, wartete man gespannt auf das Ergebnis im Parallelkampf zwischen der RR Brunnen und dem RC Oberriet-Grabs. Dabei bewahrheitete sich das Szenario, das bereits im Vorfeld befürchtet wurde. Die RR Brunnen konnte gegen die St. Galler einen Sieg einfahren. Somit ist die RS Sense einen Matchtag vor Ende der Gruppenphase zwar souverän mit 8 Punkten auf Platz 1 der Tabelle. Sowohl die RR Brunnen als auch der RC Oberriet-Grabs sitzen den Freiburgern jedoch mit je 6 Punkten im Nacken. Das der NRC Thalheim am kommenden Wochenende gegen Oberriet einen Sieg einfährt, gilt in Anbetracht des bisherigen Saisonverlaufs als äusserst unwahrscheinlich. Thalheim liegt abgeschlagen mit 5 Niederlagen aus 5 Matches auf dem letzten Tabellenrang. Somit treffen nächste Woche in Schmitten Senlser und Brunner aufeinander, die beiden zwingend einen Sieg brauchen, um sich für die nächste Runde gegen die Sieger der anderen Winforce Challenge League-Gruppe zu qualifizieren. Ein vorgezogenes Finale, das an Spannung kaum zu überbieten sein wird.
Durch eine hervorragende Saison hat sich die RS Sense in diese tolle Ausgangslage gekämpft. In der Zwischenbilanz lässt sich eine ausgezeichnete Mannschaftsleistung verbuchen als Ergebnis von ebenso herausragenden Einzelleistungen der Akteure. Der knappe Sieg gegen die Brunner aus der Hinrunde (mit nur einem Mannschaftspunkt Vorsprung), dient sicher als Motivation, ist jedoch gleichzeitig auch ein Alarmsignal, dass es sehr knapp werden kann und es auf jeden Mannschaftspunkt ankommen wird.
Die RS Sense ist am kommenden Samstag also auf jede Unterstützung in der Halle angewiesen!
Kommentar schreiben