Die Siegesserie geht weiter

Nach einer kurzen Unterbrechung der Ligawettkämpfe auf Grund der Weltmeisterschaften ging es am Samstag wieder auf nationalem Parkett mit Ringsport weiter. Die sensler Mannschaft reiste nach Ufhusen und schrieb ein weiteres Mal schweizer Ringsportgeschichte.

Schon zu Beginn der Saison war die RS Sense die erste (und bisher einzige) Mannschaft, die eine Frau im Aufgebot hatte, gegen Ufhusen standen derer gleich zwei auf der Wiegeliste von Trainer Armin Gugler.

 

Jedoch gab es auch noch vor dem ersten Anpfiff einen Wermutstropfen zu verdauen, denn neben den verletzen Melvin Feyer und Daniel Cottin musste die RS Sense auch den ersten Quarantänefall in dieser Saison vermelden. Jan Faller musste von zu Hause aus die Daumen drücken und da diese Lücke nicht gestopft werden konnte, war klar, dass man den letzten Kampf forfait werden geben müssen.

Den Auftakt machte diese Woche wieder Svenja Jungo. Nachdem sie den ersten Kampf der Rückrunde verpasste und dafür mit einem Turniersieg aus Dijon vom Nationalkader zurückkehrte, gab sie ihr Debüt im griechisch-römischen Stil. Gegen Adrian Schärli konnte sie sich in der Hinrunde im Freistil noch durchsetzen, doch dies gelang ihr in der für Frauen ungewohnten Stilart leider nicht. Dennoch lieferte sie einen aufopferungsvollen Kampf ab und konnte alle Angriffsversuche, in Stand- und Bodenkampf, ihres Gegners verteidigen. Lediglich 2 Verwarnungen wegen Passivität und 2 Punkte wegen blockieren in der Bodenlage führten schlussendlich zu der kappen 0:4 Punkteniederlage.

Ein Novum, bisher konnten die Sensler alle ihrer Auftaktbegegnungen gewinnen.

Doch Michael Nydegger stellte schnell die Weichen wieder in die richtige Richtung. Nach einer kurzen Zeit des Abtastens reichte ein sauberer Angriff aus, um seinen Gegner in die Bodenlage zu überführen und dort machte er nicht langen Prozess und schulterte seinen Kontrahenten innerhalb weniger Sekunden.

Eveline Lötscher, im letzten Kampf noch eine Gewichtsklasse tiefer gestartet, tat sich gegen den körperlich überlegenen Marco Stöckli schwer und musste schnell einen hohen Rückstand hinnehmen. Zwar versuchte sie es in der zweiten Kampfhälfte nochmals mit schnelleren Attacken und gab fast zwei Minuten keine Punkte mehr ab, doch eine letzte Überführung in die Bodenlage und ein anschließender Durchdreher bedeuteten das frühzeitige Ende des Kampfes.

Ähnlich ging es dem Gegner von Matthias Käser im nächsten Kampf. Mäthu kontrollierte von Beginn an das Geschehen und machte durch einen guten Zonenkampf immer wieder Punkte durch das Verlassen der Kampffläche seines Gegners oder Überführungen in die Bodenlage. Zudem wurde sein Kontrahent auch des Öfteren wegen Passivität ermahnt. Einen letzten Verzweiflungsangriff in der zweiten Kampfhälfte wehrte Matthias souverän ab und gewann somit technisch überlegen.

Pascal Jungo musste wie Tochter Svenja ebenfalls in der unbeliebteren Stilart ran. Doch er zeigte, dass auch Freistiler ihre Gegner mit Schulterschwüngen durch die Halle fliegen lassen können. Nach einer bereits hohen Führung musste er ein einziges Mal eine 2er Wertung abgeben, den Rest des Kampfes kontrollierte der Routinier und sorgte mit seinem 3:1 Sieg für den Pausenstand von 7:11.

Die 4 Punkte, die Aufgrund des letzten Kampfes an Ufhusen gehen würden mit einberechnet, hatte man also schon einmal gut machen können, jetzt ging es in der zweiten Halbzeit darum, den Sack zu machen.

Benno Jungo machte seinen zweiten Kampf der Saison und auch dieser war spektakulär anzuschauen. Begonnen mit einer grandiosen 4er Wertung dank eines Doppelbeinangriffs über die halbe Matte flogen seinem Gegner Angriff um Angriff geradezu um die Ohren. Eine kurze Unaufmerksamkeit am Mattenrand war das einzige Zugeständnis an diesem Abend und kurz nach der Pause machte Benno den Sack zu und gewann durch technische Überlegenheit.

Man kann sich jetzt darüber streiten, ob es ebenso, oder noch beeindruckender war, was danach kam...auf jeden Fall war Ronan Feyers Kampf für alle, deren Herz für die RS Sense schlägt, ein Freudenfest. Er war einer der Profiteure des Stilartenwechsels, denn im Hinkampf im Greco war der Kampfverlauf doch etwas enger, doch an diesem Abend in seiner Stilart war gegen Ronan kein Kraut gewachsen. Er überrannte seinen Gegner geradezu und blieb selbst in engen Situationen immer oben auf und so war das Ergebnis kurz nach der Halbzeitpause folgerichtig: 15:0 technisch überlegener Punktesieg.

Auch Pascal Sperisen stand mit Joel Marti derselbe Gegner, wie in der Hinrunde, gegenüber. Er kam jedoch viel besser in den Kampf, als noch vor einigen Wochen in Schmitten und durch seine geschickte Armarbeit eröffnete er seinem Gegner dieses Mal nicht die Möglichkeit zu einem Hüfter. Jedoch musste er wegen Passivität in die Bodenlage und dort eine, wenn auch umstrittene, 4er Wertung abgeben. Pascal blieb jedoch ruhig und fokussiert, auch wenn er noch den ein oder andern Punktverlust hinnehmen musste. So gelang es ihm auch im zweiten Abschnitt eine wichtige 4er Wertung zu erzielen und am Ende nur eine Punkteniederlage mit eigenem Punktgewinn hinnehmen zu müssen, was bereits den Mannschaftssieg bedeutete.

Jonas Schwaller zeigte im letzten Kampf dann noch einmal eine grandiose Leistung und konnte wie bereits zuvor einige seiner Mannschaftskollegen den Kampf absolut dominieren. Nach Überführungen in die Bodenlagen und einigen satten Durchdrehern war die Vorentscheidung in diesem Kampf schon bald gefallen. Doch Jonas blieb konsequent, setzte nach und belohnte sich am Ende selbst für seinen tollen Kampf durch dessen frühzeitiges Ende und den Sieg durch technische Überlegenheit.

Somit stand das Endergebnis von 15:24 fest und die sensler Mannschaft hat erneut bewiesen, zu was sie in diesem Jahr, trotz Verletzungen und anderweitigen Ausfällen im Stande ist.

Den letzten Härtetest vor den Halbfinalkämpfen gibt es dann nächste Woche im Heimkampf gegen die RR Tuggen, welche das Lutte Team Valais schlagen konnte und damit auch erst eine Saisonniederlage (die gegen die RS Sense aus der Hinrunde) auf dem Konto stehen hat

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