Sensler Equipe zum Abschluss nochmals mit Glanzleistung

Die Ausgangslage vor dem alles entscheidenden Match der Saison war klar, die RS Sense hatte den hoch intensiven Hinkampf mit 5 Punkten Vorsprung für sich entscheiden können und mit dem dritten Sieg im dritten Aufeinandertreffen mit der RR Tuggen in dieser Saison nun die Favoritenrolle inne. Der Druck auf die junge Mannschaft war also gross, die eigenen Erwartungen sogar noch höher. Dem zufolge war es wohl eine wichtige Ansprache von Routinier Benno Jungo, der vor dem Match in der Kabine noch einmal betonte: "Habt Freude am Ringen, das ist das Wichtigste. Geht mit Spass auf die Matte und dann holen wir uns diese Plaque!"

 

In der Halle angekommen warteten dann nicht nur die mit der Mannschaft im Car angereisten Mannschaftskollegen und Betreuer um Präsident Dario Decorvet, sondern auch Familie, Freunde und Ringsportbegeisterte aus dem Sensebezirk, die es sich in diesem letzten Kampf keinesfalls nehmen lassen wollten, der RS Sense lautstark Unterstützung zukommen zu lassen.

 

Wie bereits vergangenes Wochenende startete Dany Kälin in der Gewichtsklasse bis 57kg und wie in der Vorwoche meisterte er seine Sache mit Bravur. Nach anfänglichem Punktgewinn und einem schönen Kopfhüftschwung, aus dessen Fängen sich sein Gegner nochmals mit Mühe befreien konnte, machte er beim Stand von 14:0 mit einem weiteren Hüfter alles klar und gewann durch Schultersieg.

Durchaus spannender sollte die Begegnung im Schwergewicht werden. Michael Nydegger und Dominik Streiff standen sich dabei bereits zum vierten Mal in dieser Saison gegenüber und es war immer ein Kampf auf Messers Schneide. Hatte in der Vorwoche noch der Tuggener das bessere Ende auf seiner Seite, war es Nydegger an diesem Abend von der ersten Sekunde an anzumerken, dass er dies nicht noch einmal zulassen werde. Zwar geriet der Sensler durch eine nicht genutzte Aktivitätszeit in Rückstand, doch mit einer sauberen 2er Wertung, auf die sein Gegner keine Antwort mehr parat hatte, gelang ihm der knappe Sieg und er konnte die Führung der Sensler ausbauen. Zudem war der moralische Vorteil ebenfalls auf Seiten der Sensler, da sie sahen, dass heute auch enge Kämpfe gewonnen werden konnten.

Im Duell bis 61kg standen sich zwei ehemalige Mannschaftskollegen gegenüber. Melvin Feyer traf auf Miriam Lötscher, welche das Ringen in Schmitten bei der RS Sense gelernt hat. Die beiden Oberländer kennen sich seit Kindertagen und wissen um die Stärken des anderen. Allerdings half dies alles nichts, denn Melvin machte nach einer kleinen Unachtsamkeit in der ersten Hälfte, welche seiner Gegnerin 2 Wertungspunkte einbrachten, im zweiten Abschnitt alles klar. Nach einigen Beinangriffen gelang ihm in der Bodenlage eine Kopfbeinklammer, aus der sich Lötscher nicht mehr befreien konnte und wenige Zeit später auf den Schultern lag. Erneuter Schultersieg für die Sensler.

Matthias Käser war trotz Rippenverletzung noch einmal bereit, alles an Power in den letzten Kampf dieser Saison zu legen und er sollte dafür belohnt werden. Da er stets der aktivere Ringer war, musste sein Gegner mehrfach in die Bodenlage und Käser kam nicht in die Gefahr eines Überrollers, welcher mit Sicherheit schmerzhaft geworden wäre. Stattdessen punktete er am Mattenrand und durch Passivität, ja sogar negativem Ringverhalten seines Gegners und am Ende stand ein souveräner 11:0 Punktesieg.

Im letzten Kampf vor der Pause startete Daniel Cottin gegen den Kaderathleten Jonas Müller. Wie bereits in der Vorrunde begann Cottin im Stand gut und lies den jungen Tuggener keine Chance auf einen Angriff. Allerdings musste er nach gut einer Minute in die vom Kampfrichter angeordnete Bodenlage und vermochte dort die Durchdreher seines Gegners nicht abzuwehren und musste sich frühzeitig geschlagen geben.

Dennoch war der Pausenstand von 5:13 schon recht komfortabel, v.a. wenn man zuvor die Wiegeliste studiert hatte und wusste, wie es nach der Pause weitergehen würde.

Benno Jungo bis 86kg eröffnete die zweite Kampfhälfte. Er punktete nach Belieben und kontrollierte das Kampfgeschehen, ob im Zonenkampf, mit Doppelbeinangriff oder auch am Boden. Seinem Gegner, zugegeben ein Greco-Athlet, gelang erst kurz vor dem schon scheinbar frühzeitigen Ende ein schöner Schlüpfer, der ihm 2 Wertungspunkte bescherte und somit doch noch einen Mannschaftspunkt für Tuggen. Nichtsdestotrotz ein klarer Sieg für Jungo und weitere wichtige Punkte auf das Konto der Sensler.

Den nächsten hochklassigen Kampf boten die Nationalmannschaftskollegen Ronan Feyer und Fritz Reber. Auch dieses Duell gab es bereits in dieser Saison. Feyer hatte damals hauchdünn die Nase vorn. Dieses Mal war der Kampf zwar erneut knapp, doch Ronan kontrollierte das Wettkampfgeschehen deutlich und mit einem gnadenlosen Doppelbeinangriff machte er in der zweiten Kampfhälfte alles klar und holte sich den 7:4 Punktesieg.

Nicht ganz so glücklich war Noah Schwaller nach seinem Kampf. Gut begonnen lag er noch bis kurz vor der Pause mit 2:0 vorne, doch dann merkte man dem Freistil-Nationalkaderathleten die ungewohnte Stilart an, als er im Zwiegriff seinem Gegner zu viel Gegendruck gab. Dieser zögerte nicht lange und beförderte Noah mit einer Schleuder 10 Sekunden vor dem rettenden Pausenpfiff auf die Schultern.

Besser erging es seinem Bruder Jonas. Ebenfalls in einem sich wiederholenden Duell gegen Sergiy Sirenko, mit sogar noch besserem Ausgang für den Sensler als im ersten Aufeinandertreffen. Dieses Mal gab Schwaller lediglich 2 Rollen am Boden ab, ihm gelang aber erneut eine eigene 2er Wertung und somit gab er bei der 6:2 Niederlage nur 2 Mannschaftspunkte an Tuggen ab und der Sieg war damit bereits vor dem letzten Kampf sicher.

Jan Faller vollendete dann, wie man es von ihm gewohnt ist, mit einigen spektakulären Aktionen, diesmal vor allem im Bodenkampf mit mehreren verkehrten Aushebern. Mit 18:0 Wertungspunkten war der Kampf schnell vorbei und die Sensler konnten ihrem Jubel freien Lauf lassen.

 

Mit dem Endergebnis von 13:23 wurden die RS Sense ihrer Favoritenrolle also schlussendlich mehr als gerecht und mit einem Gesamtresultat von 2 Siegen mit 44:29 Punkten waren wohl keine Zweifel mehr offen, dass die Bronzemedaille der verdiente Lohn dieser Saison ist.

 

Folgende Athlet:innen standen dieses Jahr im Dienste der Ringerstaffel Sense auf der Matte und durften sich von Kampfrichter Ady Zurfluh die Medaille um den Hals hängen lassen:

Svenja Jungo, Dany Kälin, Eveline Lötscher, Melvin Feyer, Pascal Jungo, Ronan Feyer, Daniel Cottin, Jonas Schwaller, Jan Faller, Noah Schwaller, Pascal Sperisen, Christoph Feyer, Benno Jungo, Dario Decorvet, Matthias Käser, Michael Nydegger, Manuel Bing

Ein großes Dankeschön auch an die Trainer Armin Gugler und Andreas Schwaller.

 

Eine beeindruckende Saison ist nun also zu Ende und man braucht nicht lange nach den richtigen Wörtern zu suchen, man findet sie schnell. Bereits kurz nach der Medaillenübergabe und der anschließenden Feier in Umkleidekabine und Car waren sie in den sozialen Medien zu finden: TEAM, FRIENDS, FAMILY

Nicht nur Svenja und Pascal Jungo als Tochter und Vater, die Gebrüder Schwaller mit Vater Andreas auf dem Trainerstuhl, oder alle 3 Feyers, die erstmals zusammen auf der Matte standen, zeigen den familiären Charakter der RS Sense.

Die gesamte Mannschaft ist dieses Jahr trotz, oder vielleicht auch gerade wegen manch prekärer Lage als Team zusammengewachsen, als Freunde füreinander eingestanden und hat als Ringerfamilie dieses großartige Ziel verfolgt und schlussendlich auch erreicht.

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