Zum Abschluss der Hinrunde reiste die RS Sense am Samstag an den Vierwaldstättersee um sich mit dem Leader der NLB, der Ringerriege Brunnen, zu messen. Bereits vor der Partie war allen Beteiligten klar, dass das Duell gegen die Innerschweizer ein harter Brocken werden würde. Bereits vergangenes Jahr setzte es im Halbfinale zwei Niederlagen und diese Saison wurde die Mannschaft nochmals mit zwei Athleten aus der NLA verstärkt.
Svenja Jungo bestritt im Leichtgewicht bis 57kg Freistil ihren Kampf gegen ihren Nationalkaderkollegen Sayed Jamshidi. Es war trotz der körperlichen Unterlegenheit der jungen Senslerin ein spannender Kampf. Svenja konnte durch ihre technischen Fähigkeiten und Schnelligkeit gut mithalten und lag zur Pause nur knapp zurück. Ihr Ziel im zweiten Durchgang selbst Punkte zu erzielen, gelang ihr nach einem gut vorbereiteten Beinangriff, allerdings wurde sie bei einem weiteren Versuch abgefangen und konnte nur knapp einer Schulterniederlage entgehen. Kurz vor Ablauf der Kampfzeit setzte ihr Gegner zu einem letzten Angriff an, der ihm eine 4er Wertung einbrachte und somit den Kampf frühzeitig beendete.
Matthias Käser erfuhr in der Klasse bis 130kg Greco, wie ernst es Brunnen dieses Jahr mit dem Gewinn des Meistertitels in der zweithöchsten Schweizer Ringerliga ist. Damian von Euw hatte bisher alle Kämpfe in der NLA für Einsiedeln bestritten, doch für den Spitzenkampf mit Sense wollten die Brunner wohl nicht auf ihren international erfolgreichen Athleten verzichten. Leider konnte Mättu nicht gegen halten und musste die frühzeitige Niederlage akzeptieren.
Larissa Feyer gab bis 61kg Greco ihr Debüt in der NLB und ist somit schon die dritte Frau, die die RS Sense in diesem Jahr einsetzt. Gegen Brunnens Leihringer vom NLA Club Schattdorf, Sergio Gamma, war sie allerdings deutlich unterlegen und musste sich nach kurzer Zeit am Boden auspunkten lassen.
Noah Schwaller wurde erneut zwei Gewichtsklassen höher eingesetzt, als er es gewohnt ist. Der Kadetten Nationalkaderathlet traf bis 97kg Freistil auf den amtierenden Aktiv Schweizermeister Alexander Büeler. In einem herausragenden Kampf zeigte Noah vor allem in der ersten Kampfhälfte sein ganzes Können und führte nach zwei tollen Beinangriffen bereits zur Pause mit 6:1. Nach der Pause konnte er souverän weiter agieren und musste nur noch einmal eine Wertung abgeben und so einen Punktesieg einfahren.
Pascal Jungo traf bis 65kg Freistil auf den NLA erfahrenen Leihringer aus Einsiedeln Michel Schönbächler. Nachdem er eine Kopfklammer in letzter Not noch abwehren konnte, musste er im anschließenden Bodenkampf eine Durchdreher seines Gegners hinnehmen und lag somit zur Pause deutlich zurück. Doch Pascal hatte sich seine Kräfte gut eingeteilt und ihm gelangen in der zweiten Kampfhälfte einige Beinangriffe und auch Beinschrauben am Boden, somit war es am Ende nur eine knappe Niederlage für den sensler Routinier.
Zur Halbzeit stand es nach diesen 4 Niederlagen aus den ersten 5 Begegnungen schon deutlich 16:4 für Brunnen.
Pascal Sperisen eröffnete bis 86kg Greco die zweite Wettkampfhälfte. Sein Gegner, für dessen Hüfter bekannt, wurde vom Kampfrichter als der aktivere Ringer eingestuft und somit musste Pascal in die Bodenlage. Dort gelang es ihm zunächst die Angriffe abzuwehren, doch kurz vor Ablauf der Aktivitätszeit gelang seinem Gegner doch noch ein Durchdreher. Zu Beginn des zweiten Abschnittes wollte Pascal durch aktives Ringen unbedingt selbst die Chance als Obermann erhalten, den Punktausgleich zu schaffen, doch war er einen kurzen Moment unkonzentriert und lief in einen Kopfhüftschwung seines Gegners. Diesen Rückstand vermochte er nicht mehr aufzuholen und musste am Ende die Punktniederlage hinnehmen.
Melvin Feyer sorgte für den einzigen 4:0 Sieg der Sensler an diesem Abend. Obwohl er bis 70kg Greco seinen Gegner gut zu kontrollieren schien, konnte sich dieser aus dem Griffversuch befreien und Melvin auskontern. Davon unbeeindruckt legte der junge Sensler nach und zermürbte seinen Gegner im Standkampf dermaßen, dass bereits zur Pause Trainer Armin Gugler klar war: „Der hält keine 3 Minuten mehr durch.“ Die Devise war also weiterhin aktiv zu bleiben und auf die Gelegenheit zu warten. Es dauerte nicht lange im zweiten Kampfabschnitt, da bot sich eben diese Gelegenheit und Melvin schulterte seinen völlig erschöpften Gegner und sorgte damit für den einzigen Schultersieg an diesem Abend.
Jan Faller zeigte einmal mehr den wohl spektakulärsten Kampf des Abends. Bis 80kg Freistil musste er nach zwei schönen Aktionen seines Gegners schnell einem 10:0 Rückstand hinnehmen. Davon unbeeindruckt versuchte er weiterhin mit seinem angriffslustigen Stil zu punkten. Dies gelang ihm auch sensationell und er hatte seinen Gegner nahe an der Schulterniederlage, doch auch dieser hielt dem wilden Treiben auf der Matte entgegen. Auch wenn gegen Ende des Kampfes die physische Verfassung eindeutig für Jan sprach, gelang es ihm leider dennoch nicht mehr, den hohen Rückstand aufzuholen und eine 14:20 Niederlage stand am Ende zu buche. Die Zuschauer in der Halle waren begeistert und zollten beiden Athleten fairen Applaus.
Ronan Feyer lieferte in der Kategorie 75kg Freistil einen spannenden Kampf, geprägt von vielen Angriffen, aber auch guten Abwehraktionen seines Gegners. Bis kurz vor Ende des Kampfes lag der junge Sensler mit 6:4 Punkten in Führung, doch dann gelang seinem Gegner die Oberlage am Boden und Ronan vermochte es nicht, mehrere Durchdreher abzuwehren und musste somit doch noch die Punkteniederlage einstecken.
In der Gewichtsklasse bis 75kg Greco beendet Jonas Schwaller den Kampfabend mit einem Punktesieg für die Sensler. Nachdem er von Beginn an der aktivere Ringer war, musste er dennoch eine 4er Wertung abgeben, da er am Mattenrand etwas zu viel Druck gegeben hatte und so in einen Wurf seines Gegners flog. Doch davon unbeirrt rang er aggressiv weiter, was seinen Gegner zweimal in die Bodenlage zwang, in der Jonas dann auch noch mit Durchdrehern punkten konnte.
Am Ende resultierte nach einem sehenswerten Kampfabend ein deutlicher 26:12 Sieg für die RR Brunnen, doch es darf sich auf einen spannenden Rückkampf gefreut werden.
Nun hat die RS Sense zwei Wochen Kampfpause, in der sich alle auf den bevorstehenden Stilartwechsel einstellen können. Zum ersten Heimkampf der Rückrunde empfangen die Sensler dann am 29.10. an ihrem alljährlichen Gönnerabend die RRTV Weinfelden.
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