Sensler Team gewinnt die Silbermedaille

Im ersten Kampf des Abends bis 57 kg Greco traf Svenja Jungo auf Sayed Jamshidi. Die junge Sensler Freistilspezialistin, die 5 kg weniger abwog als ihr Gegner, unterlag mit technischer Unterlegenheit. Jamshidi zeigte eine sehr starke Leistung und bewies dank vier schönen Aushebern im Bodenkampf, wieso er in diesem Jahr in der Meisterschaft keinen Kampf verloren hatte.

Bis 130 kg gab Isidor Ismajili sein Saisondebüt für die Sensler. Er konnte mit der ersten Aktion des Kampfes seinem Gegner, Alexander Büler, zwar einen Punkt abtrotzten, zollte in der Folge seiner fehlenden Wettkampfpraxis aber Tribut und musste eine Niederlage durch technische Unterlegenheit hinnehmen. Im nächsten Kampf war also eine Reaktion der Sensler gefordert.

Diese lieferte Altmeister Pascal Jungo in beeindruckender Manier. Der Freistilkampf gegen Sergio Gamma war von viel Taktik geprägt und lange offen. Als Gamma im Bodenkampf aber zu vehement keine Punkte abgeben wollte, nutzte dies Jungo resolut aus, mit einem schönen Ausheber holte er sich spektakulär die ersten vier Punkte. Mit einer weiteren 2er-Wertung baute er seinen Vorsprung noch aus. Zwar musste er im Zonenkampf einen Punkt abgeben, brachte den Sieg aber ansonsten abgeklärt über die Zeit.

Einer schweren Aufgabe gegenüber sah sich Matthias Käser bis 97 kg Greco. Sein Gegner Damian von Euw ringt im Nationalkader und gilt in dieser Gewichtklasse als einer der stärksten Ringer der Schweiz. Von Euw wurde seiner Favoritenrolle mit einem Sieg durch technische Überlegenheit auch gerecht. Käser zeigte dennoch eine starke Leistung. Dank viel Kampfwille und einem tollen Schulterschwung in der zweiten Hälfte des Kampfes holte er einen weiteren Mannschaftspunkt für sein Team. Somit stand vor stimmungsvoller Heimkulisse bereits der letzte Kampf vor der Pause auf dem Programm.

Die Zuschauer bekamen, bis 65 kg Greco, nochmals einen hochspannenden Kampf zu sehen. Melvin Feyer stand Michel Schönbächler gegenüber. Schönbächler konnte zu Beginn des Kampfes seine Routine und Klasse mit zwei 4er-Wertungen für einen frühen Vorsprung nutzen. Feyer liess sich davon aber nicht beeindrucken. Mit einer tollen Aktion am Mattenrand holte er sich ebenfalls vier Punkte und fand zurück in den Kampf. Auch in der zweiten Hälfte des Kampfes punktete Schönbächler wieder zuerst. Doch erneut hatte der Sensler eine Antwort parat und holte auf. Als sein Gegner kurz vor Kampfende in die Bodenlage musste, bot sich dem jungen Sensler nochmals die Chance, den Rückstand weiter aufzuholen oder gar in Führung zu gehen. Bei seinem erfolgreichen Überroller half er aber etwas mit dem Fuss mit und so gab es keine weiteren Punkte. Kurz darauf lief die Zeit ab und Feyer musste sich trotz starker Leistung nach Punkten geschlagen geben. Somit lag Brunnen zur Pause mit 16 zu 6 in Führung.

Der erste Kampf bis 86 kg Freistil stand anschliessend symbolisch für den starken Auftritt der Sensler Mannschaft an diesem Abend. Zwar lief nicht alles rund aber mit viel Engagement, lautstarker Unterstützung des Heimpublikums und viel Kampfmoral boten die Sensler der starken Mannschaft aus Brunnen beeindrucken Paroli. Benno Jungo liess sich vom starken Raphael Suter zunächst in einem schönen Hüfter erwischen. Er wehrte im Bodenkampf den Schultersieg aber geschickt ab. Auch in der Folge fand er nicht so richtig in den Kampf. Er steckte aber nicht auf und erkämpfte sich dank tollen Beinangriffen und Durchdrehern kurz vor Kampfende einen Punktesieg.

Dies gelang Ronan Feyer im nächsten Kampf bis 70 kg Freistil ebenfalls. Im Duell gegen Lars Epp war es für einmal der Sensler, der dank seinen guten Beinangriffen in Führung ging. Epp holte sich in der Folge ebenfalls Wertungspunkte. Danach liess Feyer aber nicht mehr viel zu. Sein Gegner versuchte zwar sein Glück nochmals im Zonenkampf, blieb aber erfolglos und musste sich mit 8 zu 2 Punkten geschlagen geben. Somit stand es vor den letzten drei Kämpfen 18 zu 12 für Brunnen. Noch lag für die Senlser also ein Sieg drin.

Noah Schwaller versuchte als nächstes bis 80 kg Greco im Duell mit Thomas von Euw den Sensler Rückstand zu verringern. Der 17-jährige Schwaller zeigte dabei einmal mehr eine äusserst starke Leistung. Zu Beginn des Kampfes lag er zwischenzeitlich in Führung. Von Euw holte den Rückstand dank einer schönen Aktion im Standkampf aber auf und brachte den Sensler im Bodenkampf in die gefährliche Lage. Schwaller befreite sich aber clever und setzte in der zweiten Hälfte zur Aufholjagd an. Kurz vor Ende des Kampfes beförderte er seinen Gegner aus dem Stand auf den Rücken. Doch auch von Euw konnte die Schulterniederlag abwenden und kurz später seinen knappen Vorsprung über die Zeit retten. Nun brauchte es für den Sensler Sieg in den letzten beiden Kämpfen zwei klare Siege.

Jonas Schwaller ging zwar zu Beginn des Kampfes bis 75 kg aufgrund einer Passivität seines Gegners in Führung, liess sich aber später in einem Konter erwischen. Gelang es davor dem Sensler sich noch aus mehreren heiklen Situationen zu befreien, so gab es dieses Mal kein Entrinnen mehr. Somit sicherte Abdul-Reshed Israpilov mit seinem Schultersieg der Mannschaft aus Brunnen vorzeitig den Sieg und Meistertitel.

Dies hielt Jan Faller aber nicht davon ab, im letzten Kampf des Abends bis 75 kg Freistil nochmals eine klasse Leistung zu zeigen. Einmal mehr machte Faller seinem Namen als spektakulärer Freistilringer alle Ehren. Dank seiner Explosivität holte er sich unteranderem mit einem Tschumpeli und einem sehenswerten Beinangriff zahlreiche Punkte und einen klaren Punktesieg gegen Sämi Fuchs.

Erfolgreiche Saison

Somit beendete das Sensler Team die Saison auf dem starken zweiten Rang. Einzig die starke Mannschaft aus Brunnen erwies sich in diesem Jahr als stärker. Der Gewinn der Silbermedaille stellt für das Sensler Team aber einen tollen Erfolg dar und wurde ausführlich gefeiert. Nach der Bronzemedaille in der letzten Saison gelang die nächste Steigerung. Schön war auch zu sehen, wie die vielen jungen Ringern:innen bestehend aus Svenja Jungo, den Zwillingsbrüdern Melvin und Ronan Feyer, die Schwaller Brüder Noah und Jonas und Jan Faller sich erneut steigerten und die Mannschaft mit ihren starken Leistungen prägten.