Nachdem der Start in die neue Saison mit einem dezimierten Kader bereits mit einer Heimniederlage gegen ein starkes Weinfelden missglückte, reichten am vergangenen Samstag auswärts 8 Tuggener Ringer aus um die RS Sense in ihre Schranken zu weisen.
Das erste Freilos des Abends hatte Svenja Jungo bis 57kg Freistil, gegen die Tuggen keinen Gegner stellte.
Bereits im zweiten Kampf wendeten sich allerdings die Vorzeichen, denn auf Grund einiger Ausfälle musste Manuel Bing in der Gewichtsklasse bis 130kg antreten. Gegen Fredy Bruhin hatte er im Bodenkampf keine Chance und vermochte die Durchdreher seines Gegners nicht abzuwehren und musste sich somit frühzeitig geschlagen geben.
Auch Routinier Pascal Jungo tat sich gegen seinen Willisauer Gegner im Dress der RR Tuggen, Florian Schärli, schwer. Im griechisch-römischen Stil konnte Jungo nicht auf seine schnellen Beinangriffe zurückgreifen und somit musste er im Standkampf versuchen zu punkten. Doch sein junger Kontrahent stand gut und wurde vom Schiedsrichter in beiden Kampfhälften als aktiverer Ringer eingeschätzt. Somit musste Pascal zweimal in die Bodenlage, die er bravourös verteidigte, jedoch den Kampf knapp mit 2:0 Punkten verlor.
Erstes Highlight des Abends bot Benno Jungo auf 97kg Freistil. Obwohl Benno eine Gewichtsklasse stieg und sein Gegner somit gut 15kg schwerer war, dominierte der Sensler von Beginn an das Geschehen. Dominik Streiff, immerhin mehrfacher Medaillengewinner an Schweizer Meisterschaften der vergangenen Jahre, kam mit Bennos hohem Tempo und seinen schnellen Beinangriffen überhaupt nicht zurecht und musste Punkt um Punkt abgeben. Am Ende eines intensiven Kampfes stand ein nie gefährdeter 10:0 Punktesieg.
Im letzten Kampf vor der Pause trat die zweite Senslerin des Abends auf die Matte. Eveline Lötscher startete bis 65kg etwas unkonzentriert und gab schnell 2 Punkte ab. Danach versuchte sie eine bessere Fassart gegen ihren Gegner, Jonas Steiner, zu finden, doch beim Ausringen am Mattenrand gelang es diesem, ihr Standbein weg zu ziehen und Eveline in die gefährliche Lage zu befördern, aus der sie sich nicht mehr befreien konnte und die Schulterniederlage hinnehmen musste.
Noah Schwaller eröffnete bis 86kg Greco die zweite Halbzeit. Der Freistilathlet zeigte sein ganzes Können und hatte nach einem Hüfter und einem Durchdreher am Boden seinen Gegner Adrian Ulrich bereits zweimal am Rande einer Schulterniederlage, doch es reichte nicht ganz und der Schiedsrichter wollte nicht beide Schultern des Tuggener Ringers am Boden sehen. Somit bekam dieser im Stand nochmals eine Chance und nutzte diese tatsächlich für eine eigene 4er Wertung, die Noah aber auskontern konnte und dann mit einer Serie von Durchdrehern den Kampf frühzeitig mit 20:5 Punkten für sich entschied.
Dann stand der nach dem Wiegen wohl mit am meisten Spannung erwartete Kampf des Abends an. Der Sensler Melvin Feyer traf bis 70kg Greco auf Tuggens Nationalkaderathleten Fritz Reber. Es wurde ein hitziger Standkampf geführt, beide Athleten versuchten die bessere Position einzunehmen und eine ihrer Wurftechniken vorzubereiten. Als erstes wagte Melvin einen Versuch, doch dieser konnte von seinem Gegner abgefangen werden. Was anschließend geschah, war für den sensler Anhang mehr als unverständlich. Im Bodenkampf versuchte sein Gegner einen Ausheber, um mit einer 4er Wertung den Vorsprung auszubauen, dieser missglückte allerdings deutlich, doch der Schiedsrichter gab anstelle der berechtigten zwei, doch 4 Punkte. Nichtsdestotrotz ging Melvin im Standkampf weiter beherzt zu werke und versuchte immer wieder, seinen Gegner aufzustellen. Bis zum Ende der ersten Wettkampfhälfte konnte aber keiner der Athleten mehr punkten. Im zweiten Durchgang war die Devise weiter Vollgas im Stand zu geben, um somit eine eventuelle Bodenlage des Gegners zu provozieren. Doch auch Melvins Gegenüber rang angriffslustig. Dem Versuch eines Wurfes aus dem Stand hielt Melvin stand und landete nicht auf dem Rücken, sondern dem Bauch, doch auch hier hatte der Schiedsrichter wohl eine andere Auffassung, denn erneut gab es 4 Punkte, für diese missglückte Aktion. Der negative Schlusspunkt eines hoch intensiven Kampfes war dann eine erneute 4er Wertung für einen Wurf, bei dem Melvin zwar außerhalb der Wettkampffläche auf dem Rücken landete, dem jedoch ein unerlaubtes Fussstellen vorangegangen war.
Bis 80kg Freistil trat Jonas Schwaller an, gegen den zweiten Willisauer in Reihen der RR Tuggen, Nationalkaderathlet Nick Scherrer. Nach frühem Rückstand wurde Jonas zur Mitte der ersten Hälfte etwas mutiger und versuchte mit eigenen Aktionen das Ruder herumzureißen, doch leider waren die Angriffe des Senslers zu durchschaubar und zu wenig explosiv, als dass sie seinem Gegner wirklich gefährlich hätten werden können. Auch ist der Gewichtsunterschied nicht zu vernachlässigen, denn auch Jonas musste eine Klasse steigen damit die Sensler Mannschaft alle Gewichtsklassen besetzen konnte. Am Ende musste sich Jonas somit klar mit 15:0 geschlagen geben.
Im Vorletzten Kampf gewann Ronan Feyer kampflos, da sein Gegner zwar über die Waage ging, verletzungsbedingt aber nicht den Kampf aufnehmen konnte.
Somit war im letzten Kampf des Abends noch ein Unentschieden möglich, doch dieser bestritt, zwei Gewichtsklassen über seinem Normalgewicht und in der fremden Stilart Daniel Cottin auf 75kg Greco. Daniel kämpfte aufopferungsvoll, doch wenn man als Freistiler nicht an die Beine darf, was er aus Gewohnheit versehentlich einmal versuchte, bleiben einem im Standkampf nicht viel mehr Möglichkeiten. Die beherzten Versuche eines Schulterschwungs oder Hüfters wehrte Florian Kessler auf Seiten der Tuggener ab, denn ihm war bewusst, dass nur eine Schulterniederlage zu verhindern war, um den Mannschaftskampf zu gewinnen. Nach 6 Minuten verlor Daniel den Kampf knapp mit 2:3 Punkten und die RS Sense musste eine 21:16 Niederlage hinnehmen.
Nun heißt es alle Kräfte sammeln und nach zwei Auftaktniederlagen am kommenden Samstag gegen Aufsteiger Bern das Feld von hinten aufzurollen
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