Erster Sieg der Saison gegen Aufsteiger Bern

Am Samstag traf die Sensler Mannschaft erstmals in der Geschichte auf die vor erst 5 Jahren gegründete Wrestling Academy Bern.

 

Den Auftakt bis 57kg Freistil machte wie gewohnt Svenja Jungo. Gegen ihre Gegnerin Barbara El Rassi zeigte Svenja eine souveräne Leistung und konnte nach einigen schnellen Beinangriffen und Schrauben in der Bodenlage den Kampf frühzeitig für sich entscheiden.

Manuel Bing trat erneut bis 130kg Greco an. Sein Vorhaben, sich möglichst lange in der Mattenmitte zu etablieren scheiterte jäh und er gab zu Beginn des Kampfes unnötigerweise Punkte im Zonenkampf ab. Allerdings war diese Woche seine Bodenabwehr besser, wodurch er keine zusätzlichen Punkte mehr abgab. Im Kampfverlauf merkte man aber die fehlende Wettkampfvorbereitung und mangelnde Kondition, was Gabriele De Simone von der WAB immer wieder zu Punktgewinnen am Mattenrand nutzte. Am Ende stand eine 0:8 Niederlage.

Erstmals dieses Jahr für die RS Sense im Einsatz war Dany Kälin. Sein Stammverein, die RR Einsiedeln, erklärte sich bereit, dieses Wochenende auf ihn zu verzichten und so konnte auch die Absenz von Pascal Jungo, welcher sich als Co-Trainer der Schweizer Nationalmannschaft auf der WM in Belgrad befindet, abgefangen werden. Dany startete famos mit einem Hüfter und hatte Ali Nabisoda beinahe schon auf den Schultern, als sich dieser doch noch befreien konnte. Den Versuch einer Schleuder konnte Dany nicht voll durchziehen und musste erstmals Punkte abgeben. Somit ging es mit einer knappen Führung von 7:5 in die Pause. Dany wollte diesen Vorsprung im zweiten Durchgang natürlich noch ausbauen um für mehr Mannschaftspunkte zu sorgen. Dass er aber eine Unachtsamkeit seines Gegners so gnadenlos ausnutzte und diesen schulterte, war natürlich umso wertvoller, denn damit waren die abgegebenen Punkte aus der ersten Hälfte nichtig und Dany sicherte seinem Team eine 4:0 Wertung.

Freistilspezialist Benno Jungo traf bis 97kg auf den Vizeschweizermeister dieses Jahres in Reihen der Berner, Carlo Lanfranchi. Der körperlich starke Berner versuchte zwar seine physische Überlegenheit, die natürlich auch dem deutlichen Gewichtsunterschied der beiden Athleten geschuldet war, da Benno erneut in der Gewichtsklasse gestiegen ist, in Punkten sichtbar zu machen, doch die ersten Aktionen gingen auf das Konto des Senslers. Allerdings gelang es Lanfranchi einen nicht ganz sauberen Angriff abzufangen und selbst zu punkten. Doch Benno gelang es mit seiner Schnelligkeit und technischer Vielseitigkeit immer wieder kleine Nadelstiche zu setzen und den Berner so langsam zu zermürben. Beim Zwischenstand von 10:5 konnte Benno erneut einen blitzsauberen Beinangriff setzen und durch die mangelnde Bodenabwehr seines Gegners diesen sogar noch schultern, was erneut 4 Punkte auf das Konto der Sensler spülte.

 Im letzten Kampf vor der Pause traf Eveline Lötscher bis 65kg auf den Einsiedler Gino Gugolz in Reihen der WAB. Eveline, die selbst seit einiger Zeit in Einsiedeln lebt und trainiert, kannte ihren Gegner also nur zu gut und wusste um dessen Stärken. Dies beruhte natürlich aber auf Gegenseitigkeit und so schaffte der junge Einsiedler es, den Beinangriffen von Eveline schnell genug auszuweichen und selber in die Oberlage zu kommen und am Boden seine physischen Vorteile auszuspielen. Eveline musste sich leider frühzeitig geschlagen geben. Dennoch führte die RS Sense zur Pause mit 12:7

Den Beginn des zweiten Abschnittes machte der nächste Einsiedler auf Seiten der Berner. Letzte Woche noch in der NLA ringend, traf Sascha Schmied nun auf den Sensler Noah Schwaller. Es entstand ein spannender Kampf mit Aktionen auf beiden Seiten. Noah, der international Freistil ringt und somit auch in Lehrgängen nur diese Stilart trainiert, zeigte erneut eine herausragende Greco Technik. Im Stand sehr stabil, konnte er immer wieder seinen Gegner anreißen und aus dem Gleichgewicht bringen, im Bodenkampf einen starken Durchdreher, mit dem er auch schon manchem internationalen Gegner Punkte abnehmen konnte. So stand es am Ende 6:5 für den jungen Sensler, der bisher alle Kämpfe der Saison gewinnen konnte.

Im 70kg Kampf kam es zum Generationsduell: Melvin Feyer trat gegen Berns Greco Trainer und ehemaligem französischen Nationalathleten Mourad El Bekali an. Die konditionellen Defizite des Berners waren bekannt, allerdings auch seine technischen Fähigkeiten und so ging es für Melvin in erster Linie einmal darum, kontrolliert und nicht zu überhastet zu agieren, was ihm auch gelang. Er drückte dem Kampf von Beginn an seinen Stempel auf und agierte konzentriert. Einzig eine 2er Wertung am Mattenrand, als sein Kontrahent zum Wurf ansetzte gab er in der ersten Kampfhälfte ab. Als der Berner in der zweiten Hälfte in die angeordnete Bodenlage musste, war es nur einer kleinen Unachtsamkeit Melvins und der Matchintelligenz seines Gegners, der sich dem Bodenkampf nicht stellen wollte und direkt wieder in den Standkampf überging, zu verdanken, dass Melvin nicht zu seinem starken Durchdreher ansetzen konnte und evtl. mehr Punkte hätte machen können. Dennoch stand am Ende ein ungefährdeter 9:2 Sieg für den jungen Sensler.

Bis 80kg Freistil freuten sich die zahlreich mit nach Bern gekommenen Zuschauer über die Rückkehr von Punktelieferant Jan Faller. Der in den ersten beiden Kämpfen der Saison noch abwesende Sensler wurde seinem Ruf auch direkt gerecht und eröffnete mit einer schönen 4er Wertung die Partie. Es folgte ein Feuerwerk an Wertungen, wie wir sie von Jan gewohnt sind. Beim Stand von 16:2 setzte er zu seinem letzten Angriff an und schulterte seinen Gegner Dominik Rothen, was den vorzeitigen Sieg der RS Sense bedeutete.

Dennoch ging Ronan Feyer gegen den Willisauer Alain Heller voll motiviert ans Werk. Das in der Halbzeitpause ausgegebene Ziel war es, alle Kämpfe im zweiten Abschnitt zu gewinnen. Ronan kam gleich zu Kampfbeginn mit einer Schleuder zu einer sehenswerten 4er Wertung. Auch im Anschluss sorgte er mit schnellen Beinangriffen immer wieder für Gefahr. Doch auch sein Gegner, welcher im Nachwuchskader von Swiss Wrestling ist, hatte natürlich nichts zu verlieren und versuchte zu punkten. So ergab sich ein hoch intensiver Kampf beider Athleten, den Ronan beinahe frühzeitig hätte beenden können, doch anstatt beim Stand von 16:2 noch selbst einen Wertungspunkt zu erzielen, musste er noch zwei Wertungen gegen sich hinnehmen, gewann den Kampf dennoch am Ende deutlich mit 16:6.

Im letzten Kampf traf Jonas Schwaller auf Yagoub Boulariah. Nach einer kurzen Unachtsamkeit zu Kampfbeginn drehte Jonas im Standkampf auf und kontrollierte seinen Gegner gut. Obwohl dieser bereits gepunktet hatte und zu diesem Zeitpunkt noch führte, schickte ihn der Kampfrichter wegen Passivität in die Bodenlage. Im Bodenkampf konnte Jonas mit seinem Durchdreher punkten und lag zwischenzeitlich mit 7:4 in Front. Ab diesem Moment schaffte es Jonas jedoch nicht mehr, im Stand die Kontrolle zu erlangen und lief mal um mal in den Rumreißer seines Kontrahenten. Auch nach der Pause schaffte er es nicht mehr, das Blatt noch einmal zu seinen Gunsten zu kehren und gab am Ende mit einigen Durchdrehern am Boden die letzten Punkte ab und konnte einer Schulterniederlage nur knapp entgehen.

 

 

Alles in allem kehrten die Sensler mit einem 25:14 vom Kantonsnachbarn aus Bern zurück und konnten somit den ersten Saisonsieg einfahren. Doch um gegen die starke Konkurrenz in der Liga bestehen zu können, braucht es schon am nächsten Wochenende im Heimkampf gegen Ufhusen eine weitere Leistungssteigerung um die angestrebte Aufholjagd weiter fortsetzen zu können.

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