Nach einer einwöchigen Pause mussten die Sensler zu Beginn der Rückrunde am Samstag nach Weinfelden reisen. Es erwartete sie der Leader der Challenge League.
Durch den Stilartenwechsel trat Svenja Jungo bis 57kg im griechisch-römischen Stil an. Bereits vergangene Saison könnte die junge Senslerin auch in dieser Stilart glänzen und so tat sie es auch an diesem Abend. Nach einem anfänglich noch gescheiterten Schulterschwungversuch gelang ihr gegen Tim Zürcher ein schönes Greco Tschumpeli. Sie konnte ihren Gegner in der gefährlichen Lage halten und nach kurzer Zeit auf den Schultern fixieren. Ein perfekter Start für die Sensler.
Doch bereits im zweiten Kampf kehrte sich das Blatt. Michael Nydegger traf auf Jeremy Vollenweider. Während des gesamten Kampfes bekam Michael keinen Zugriff auf seinen Gegner. Der Weinfeldener konnte bisher all seine Kämpfe der Saison frühzeitig gewinnen und musste noch keinen Wertungspunkt abgeben. Das Ziel des Senslers dies zu ändern, gelang leider nicht. Kontrolliert punktete Vollenweider am Mattenrand das ein ums andere Mal und konnte alle Angriffsversuche des Senslers abwehren. Mitte der zweiten Halbzeit musste sich Michael technisch überhöht geschlagen geben.
Bis 61kg trat Pascal Jungo in seiner Paradestilart Freistil an. Den Hinkampf gegen Silvan Mühlethaler verlor der Sensler noch deutlich, dies wollte er natürlich ändern und begann stark. Nach anfänglichem Abtasten setzte Pascal den ersten erfolgreichen Angriff und ihm gelang eine 2er Wertung. Im Anschluss musste er am Mattenrand einen Punkt abgeben. Somit ging er mit einer knappen Führung in die Pause. Im zweiten Abschnitt riskierte der junge Weinfeldener mehr, um den Rückstand aufzuholen. Einen Beinangriff konterte Pascal am Mattenrand mit einem Spaltgriff. Der Sensler Anhang wollte sich schon über eine 4er Wertung freuen, doch der Kampfrichter hatte Pascals Fuss ausserhalb des Kampffläche gesehen und daher einen Punkt gegen den Sensler ausgesprochen. Pascal versuchte im Anschluss den Kampf noch einmal zu wenden, doch dies gelang leider nicht und somit musste er eine knappe Niederlage hinnehmen.
Bis 97kg Greco mussten die Sensler verletzungsbedingt erneut umstellen und Freistilspezialist Benno Jungo im Greco antreten lassen. Gegen Nachwuchskaderathlet Colin Brunner aus Freiamt zeigte Benno, dass in dieser Saison egal in welcher Gewichtsklasse oder Stilart Verlass auf ihn ist. Er nutzte einen Ansatz zum Schulterschwung zum Punktgewinn, um in Führung zu gehen. Als er auf Grund einer Passivitätsermahnung in die Bodenlage musste, konnte er hier souverän verteidigen. In der zweiten Hälfte gelang ihm mit einer schönen Schleuder, die ihm eine 4er Wertung bescherte, die Vorentscheidung. Am Ende gewann er den Kampf sicher mit 10:2.
Somit stand es wie bereits nach zwei, auch nach vier Mannschaftskämpfen unentschieden.
Im letzten Kampf vor der Pause traf Dany Kälin auf Urs Wild. Vor zwei Wochen noch auf 57kg ringend stellte sich Dany einmal mehr in den Dienst der Mannschaft und stieg in die Gewichtsklasse bis 65kg. Und Dany startete stark. Ihm gelang mit einer Schleuder am Mattenrand sogar die zwei Punkte Führung. Doch auf Grund des aktiveren Ringstils des Weinfeldeners musste Dany in die Bodenlage und konnte dort die Durchdreher seines körperlich stärkeren Kontrahenten nicht abwehren und musste sich auspunkten lassen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit gab Isidor Ismajili sein Saisondebut für die Sensler. Er ersetzte den verletzten Noah Schwaller und traf auf Robin Zwick. Ihm gelangen direkt zu Beginn zwei 2er Wertungen, die den Sensler Anhang schon hoffen ließen, denn ehrlicherweise hatte man nicht mit einem Sieg rechnen können, vielmehr wollte man kein 4:0 abgeben. Doch leider gingen Isidor im Verlauf des Kampfes die Kräfte allmählich aus und seine Angriffe wurden zu unsauber. Einen dieser nicht gut genug vorbereiteten Versuche nutzte sein Gegner aus und konnte Isidor schultern.
Die Ausgangslage wurde für die Sensler immer schwieriger, doch Ronan Feyers Kampf bis 70kg Freistil gab wieder Mut. Gegen Gian Blaser setzte der Sensler direkt ein Ausrufezeichen, indem er nach einem Beinangriff in der anschließenden Bodenlage gleich 3 Beinschrauben ziehen konnte. Eine schnelle 8:0 Führung, die Ronan Sicherheit gab. Er kontrollierte das Kampfgeschehen und konnte seinen Gegner erneut in die Bodenlage zwingen. Nach zwei weiteren Beinschrauben war der Kampf frühzeitig beendet und Ronan sicherte 4 wichtige Mannschaftspunkte.
Somit war der nächste Kampf von Jan Faller vorentscheidend. Er traf auf Milos Csuvara, der an diesem Abend seinen letzten Kampf für Weinfelden bestritt. Bereits zu Beginn des Kampfes musste Jan all sein Können im Ausringen zeigen, um nach dem Schulterschwungversuch seines Gegners keine Punkte abzugeben… es gelang ihm. Jan gelang es in der Folge das Momentum auf seine Seite zu ziehen und kontrollierte den Kampf und ging in Führung. Doch der Pausenstand von 5:0 reichte noch nicht aus. Im zweiten Durchgang gab Jan nochmal Gas und versuchte weiter zu punkten. Leider unterlief ihm am Mattenrand ein kleiner Fehler, was sein Gegner zum Punktgewinn ausnutzte. Dass Jan im Anschluss den Kampf mit einer seltenen 5er Wertung beendete, hatte nach Kampfverlauf dennoch einen bitteren Beigeschmack, da es ein 4:1 Punktesieg war und somit Weinfelden einen wichtigen Mannschaftspunkt retten konnte.
Also erneut Unentschieden 17:17 vor den letzten beiden Kämpfen.
Den Beginn des Finales machte Jonas Schwaller im Greco gegen den ehemaligen Kaderathleten Yves Müllhaupt. Der Weinfeldener wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Im Stand hielt Jonas noch gut dagegen, doch als es in die Bodenlage ging musste er nach einem Ausheber die Schulterniederlage hinnehmen.
Somit war rechnerisch nur noch ein Unentschieden möglich, sollte Melvin Feyer im letzten Kampf auf Schulter gewinnen, oder keinen Punkt abgeben. Zweites Szenario war kurz nach Kampfbeginn bereits nicht mehr möglich, da Melvin in eine 4er Wertung seines Gegners Domenik Keller lief. Im Anschluss war es aber der junge Sensler, der den Kampf kontrollierte und seinen Gegner tatsächlich beinahe am Rande einer Schulterniederlage hatte, aus der dieser sich nur noch in allerletzter Sekunde befreien konnte. Es entwickelte sich ein einseitiger Kampf. Zu Beginn der zweiten Halbzeit war Melvins Gegner konditionell am Boden, doch auspunkten allein reichte nicht, ein Schultersieg musste her. Doch sein Kontrahent rang äußerst passiv und ließ sich nur noch rückwärts aus der Wettkampfzone schieben. Mit zwei Verwarnungen wegen passiven Ringens war kurz vor Ende sogar noch die Disqualifikation möglich, doch die Zeit war zu knapp und somit gewann Melvin zwar den Kampf mit 20:7, doch die RS Sense verlor den Match mit 20:22.
Nächsten Samstag findet in der heimischen Gwatthalle der diesjährige Gönnerabend der RS Sense statt. Zu Gast ist die Ringerriege Tuggen, dieser Kampf wird wegweisend für den weiteren Saisonverlauf sein. Mit einem Sieg würde man sich die Chancen auf eine Medaille wahren. Bei einer Niederlage wäre wohl nur noch Platz vier möglich. Die RS Sense hofft auf eine grosse Unterstützung seiner Fans und einen tollen Wettkampfabend in Schmitten. In der Halbzeitpause werden die Kids und Jungendringer der RS Sense eine kleine Aufführung darbieten, am Ende des Wettkampfes stehen die Ehrungen der vergangenen Einzelmeisterschaften, sowie die offizielle Präsentation der neuen Wettkampfausrüstung von Jugend- und Aktivmannschaft an.
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